10 Jahre Schüler*innen gegen Rechts

Dieses Jahr feiern wir Schüler*innen gegen Rechts (SgR) unser 10 jähriges Bestehen, dies möchten wir nutzen und euch dazu einladen den Tag mit uns zu verbringen.
Los geht es um 11:30 Uhr im Autonomen Zentrum (AZ) Köln mit Workshops zu den Themen Rassismus, Antisemitismus und Selbstorganisation von Schüler*innen. Für unsere Freund*innen der Sprühfarbe wird es auch einen praktischen Graffiti Workshop geben. Im Anschluss erwartet euch ein spannendes Abendprogramm. Zwischendrin gibt es, gegen eine kleine Spende, etwas zu futtern vom Buffet.
Zum krönenden Abschluss des Tages rufen wir dazu auf sich an der Tanzdemo zum „Stonewall – remember and act!“ ab c.a. ca. 18:00 Uhr des alternativen CSD zu beteiligen und danach den Tag mit einer gemeinsamen Party ausklingen zu lassen.
Die Teilnahme an den Workshops ist kostenlos.
Für die Party freuen wir uns über einen Solibeitrag von 3-5€.
Wir freuen uns auf euch!

Warum machen wir Workshops und nicht nur eine Party ?
Als Schüler*innen verschiedenster Schulen ist uns aufgefallen, dass Rassismus, Sexismus, Antisemitismus und Nationalismus in der Gesellschaft immer salonfähiger werden. Diese hören auch nicht vor dem Schultor auf. Deutlich wird das durch Phänomene wie den massiven Anstieg rassistisch motivierter Gewalttaten, öffentlicher Hetze gegen Geflüchtete und den Zuwachs der Popularität und Anerkennung der AfD als eine wählbare Partei. Weshalb die AfD mittlerweile auch in mehreren Landtagen vertreten ist.
Fällt der Blick über den deutschen Tellerrand, lässt sich auch ein Aufstieg der nationalistischen Kräfte in anderen EU-Ländern wie z.B. Frankreich, Polen, Österreich, Griechenland und Ungarn aufweisen.
Ob die AfD in Deutschland, Le Pen und der Front National in Frankreich, die PiS in Polen, die FPÖ in Österreich, die goldene Morgenröte in Griechenland, die Jobbik in Ungarn oder all die anderen Rechten Organisationen in Europa und auf der Welt, sie alle eint Nationalismus, Rassismus, Hetze und Diskriminierung gegenüber Flüchtenden.
Beleidigungen und rechte Gewalt treten immer häufiger auf. Spätestens seit dem Neonazi und Hooligan Aufmarsch 2015 in Köln, verbreiten sich diese an vielen Orten. Auch auf Schulhöfen beobachten wir immer häufiger rassistische Beleidigungen. Dem werden wir uns auch in Zukunft gemeinsam und entschlossen entgegen stellen. Kein Mensch sollte diskriminiert werden!
Auch die AfD vertritt Positionen die in unseren Augen diskriminierend sind. So z.B. der Wunsch nach einer deutschen Leitkultur, die Forderung nach mehr Abschiebungen oder der Vorwurf, dass Menschen, die nicht deutsch und weiß sind,allgemein kriminell seien.
Zum Thema Schule äußert sich die AfD übrigens auch. Unter anderem fordern sie mehr Leistungsdruck auf die Schüler*innen auszuüben, ein stärkeres autoritäres Auftreten der Lehrer*innen, das „lehren von deutschen Tugenden wie Fleiß, Pünktlichkeit und Ordnung“ und
auch geschlechtergetrennten Unterricht. Außerdem setzt sich die AfD gegen Inklusion und für die Isolation von Schüler*innen mit Förderbedarf ein. Ein wünschenswertes Lernen geht für uns nur ohne Autoritäten, Leistungsdruck, Verwertungslogik und völkischer Ideologie.
Mit den Workshops möchten wir dir die Möglichkeit bieten dich mit dem Thema Diskriminierung genauer und differenzierter auseinanderzusetzen. Gleichzeitig kannst du hier Menschen treffen, die ähnliche Interessen haben wie du, die Lust haben mit Anderen zusammen Themen zu vertiefen oder politisch aktiv zu werden. Außerdem wollen wir eine Alternative zum klassischen institutionellen Schulalltag mit Frontalunterricht und (Wissens-)Hierarchien aufzeigen, denn Bildung heißt für uns: gemeinsames, solidarisch, interessensorientiertes und selbstorganisiertes Lernen !

Warum das Autonome Zentrum (AZ) ?
Das AZ versucht ein alternativer, selbstorganisierter, unkommerzieller und diskriminierungsfreier Raum und ein Treffpunkt für Menschen aus den verschiedensten sozialen, politischen und kulturellen Zusammenhängen zu sein. Es ist ein Raum für Kultur, Austausch, Entfaltung, Bewegung, Erschaffen von Neuem (z.B. in der Fahrrad- oder Holzwerkstatt), aber auch einfach mal nichts tun. Also ein Ort fernab von Verwertungslogik und Leistungsdruck, wo du einfach sein kannst wie du bist. Das AZ bietet die Rahmenbedingungen, die wir uns von einer Gesellschaft bzw. Schule wünschen würden. Daher setzen wir uns auch dafür ein, dass dieser Freiraum erhalten bleibt und nicht im Rahmen des Grüngürtel-Ausbaus, der Stadt Köln, abgerissen wird. Wir appellieren an die Stadt das AZ in die Ausbaupläne zu integrieren, so wie es mit dem Tierheim Zollstock und dem grauen und klotzigen Parkhaus des Justizzentrums gemacht wurde.
Mehr Grünflächen: Ja, Aber nicht ohne Autonomes Zentrum!!
Wir möchten dich dazu einladen dir selbst ein Bild von der Situation vor Ort zu machen und auch gerne öfter vorbei zu kommen. Was im AZ sonst so abgeht kannst du hier nachlesen:

Kalender

10 Jahre und wir machen immer noch weiter !
Vor zehn Jahren gründete sich die Gruppe aus Schüler*innen, die nicht damit einverstanden waren, dass ProKöln versuchte ihre menschenverachtende Propaganda in Schulen zu tragen und rechten Nachwuchs anzuwerben. Also wurden verschiedenste Aktionen und Veranstaltungen durchgeführt um dies zu verhindern. Allerdings ist SgR nicht nur in Kölner Schulen geblieben, sonder auch auf die Straße gegangen. So wurde mithilfe von SgR der sogenannte „Anti-Islamisierungskongress“ der selbsternannten Bürger*innenbewegung ProKöln im Jahre 2008 erfolgreich blockiert.
Dies war aber nicht das Einzige was geschehen ist. In 10 Jahren hat SgR diverse Aktionen gegen Rechts, oft in Zusammenarbeit mit anderen Gruppen, aufgezogen. Dabei haben sich die Themenschwerpunkte und die Aktionsformen verändert. Was alles in 10 Jahren so passiert ist kannst du dir in unserer Ausstellung anschauen.
Heute finden wir immer noch keine Gründe damit aufzuhören, womit unsere Vorgänger*innen angefangen haben. Denn immer noch gibt es menschenverachtende Einstellungen in der Gesellschaft. Diese zeigen sich auch heute nicht immer offen, sondern verstecken sich z.B. hinter der Propaganda von Parteien wie der AfD, die sich demokratisch gibt,gleichzeitig aber Platz für Hetze und verschiedenste Formen von Menschenverachtung bietet.
Aber nicht nur die AfD liefert dem gesellschaftlichen Rechtsruck Nährboden. sondern auch CDU, SPD und Grüne sorgten für die Asylrechtsverschärfung, die Abschiebungen in vermeintlich sichere Herkunftsländer vereinfacht und den Ausbau der Festung Europa vorantreibt.

In der Schule, im Alltag, auf der Straße:
Organisieren, Aufstehen, Widersetzen!

Gegen Rassismus!
Gegen gesellschaftlichen Rechtsruck!
Gegen jede Form von Diskriminierung!

Kommt am 01.07.2017 ab 11:30 Uhr in das Autonome Zentrum Köln und beteiligt euch an den Workshops.

Programm für 10 Jahre SgR

Unser Programm für unsere 10-Jahres Feier am Samstag (1.7) im AZ Köln.
Programm:
11.30 Begrüßung & Einteilung in die Workshops
12:30 – 14:30 Erste Workshopphase
Die Teilnehmer*innen können aus fünf spannenden Workshops auswählen:
1. Workshop – Was ist Rassismus?
2. Workshop – Die Rechteszene in Köln Umland und ihre Strategien.
3. Workshop – Was ist eigentlich Rote Hilfe?
4. Workshop – Was ist Antisemitismus?
5. Workshop – Und jetzt? selber aktiv werden? Wie geht Schülerische Selbstorganisation?
14:30 – 15:30 Pause mit Buffet
15:30 – 17:30 Zweite Workshopphase
Die Teilnehmer*innen können aus fünf spannenden Workshops auswählen:
1. Workshop – Das Phänomen AfD
2. Workshop – Was ist Feminismus?
3. Workshop – Geflüchtete als Teil unserer Gesellschaft. Ein Einblick in die Arbeit mit Geflüchteten.
4. Workshop – Graffitisprayen
5. Workshop – Und jetzt? Selber aktiv werden? Wie geht Schülerische Selbstorganisation?
18:00 – ca. 20:00 Tanzdemo „Stonewall – Remember & act“ zusammen mit dem Alternativen CSD
20:00 Einlass Konzert & Party