Auf der 92. Landesdelegierten Konferenz der LandesschülerInnenvertretung (LSV) NRW wurde das Projekt „Schüler gegen Rechts“ mit seinem politischen Selbstverständnis und seinen Zielen zu einem landesweiten Projekt ausgedehnt.
Im Zuge dieser neuen landesweiten Dimension wurde die Idee eines „Tages gegen Rechts“ entwickelt, der als Jugendkongress, der nun landesweiten Schüler gegen Rechts Initiative, am 6. September 2008 in Köln stattfinden soll.
Der Zeitpunkt des Kongresses ist gezielt in das Vorfeld des „Anti-Islamisierungskongress“ der rechtsextremen Partei ProKöln und ihr Landesverband ProNRW gegelegt worden. Dieser findet vom 19. bis 21. September 2008 in Köln statt. Rechte Organisationen mobilisieren über die Grenzen Deutschlands hinaus zu diesem Kongress, und auch das Referenten Publik stammt aus verschiedenen europäischen Ländern, wie Dänemark, Holland und Österreich. Diese rechte Großveranstaltung richtet sich inhaltlich gegen die so genannte „Überfremdung“ und Islamisierung der deutschen Gesellschaft.
Außerhalb der rechten Szene versucht ProNRW das Image der „Bürgerinitiave“ aufrecht zu erhalten, indem sie die Forderung nach Verboten von Moscheebauten und Minaretten in der deutschen Städtelandschaft forcieren. Damit schüren sie intensiv Ängste und vorhandene gesellschaftliche Barrieren der deutschen Bevölkerung gegenüber muslimischen Mitbürgern und ihrer Kultur. Vor allem aber zielt ihr identitätsstiftender Nationalismus auf junge Menschen, die schlechtere Chancen auf Ausbildungs- und Studienplätze haben. Das gesamtgesellschaftliche Problem der jugendlichen Perspektivlosigkeit und Zukunftsangst wird ausgenutzt und für fremdenfeindliche Feindbilder instrumentalisiert. „Der Tag gegen Rechts“ wird im unmittelbaren Vorfeld des Anti-Islamisierungskongresses stattfinden, und somit auch einen Beitrag zum politischen Widerstand gegen rechtsextreme Hetze in der Mitte der Gesellschaft beitragen. Das übergeordnete politische Ziel ist folglich ein öffentliches Signal für eine deutsche Gesellschaft in der ein friedliches Miteinander der verschiedenen Kulturen und Religionen möglich ist. Über sechzig Jahre nach dem Untergang des Faschismus, darf es in Deutschland nicht wieder zu einer Stigmatisierung und Ausgrenzung von Mitbürgern mit nicht-christlichem religiösen Hintergrund kommen, weshalb besonders den muslimischen Mitbürgern das Gefühl zu vermitteln ist, ihre Religion und Kultur als Bereicherung der deutsche Gesellschaft wahrzunehmen und wertzuschätzen.